Der Radverkehr hat sich in den Berliner Stadtteilen unterschiedlich entwickelt. Die Zahlen sind derzeit noch vorläufig und nicht überall vergleichbar, da einige Zahlstellen länger ausgefallen sind. An der Oberbaumbrücke wurden 2024 fast vier Millionen Radfahrten gezählt. Der Radverkehr wuchs hier um sechs Prozent. 

Ebenfalls auf sechs Prozent Wachstum kommen die Zählstellen an der Berliner Straße in Pankow und am Maybachufer in Neukölln. An der Yorckstraße in Friedrichshain-Kreuzberg wurden fünf Prozent mehr Radfahrten gezählt, in der Invalidenstraße in Mitte-Moabit sieben Prozent und in der Prinzregentenstraße in Wilmersdorf zehn Prozent.

Radverkehr 2024 wieder auf Niveau von 2022

Besonders hoch ist der Zuwachs am Kaisersteg in Köpenick, die Route über die Spree kommt auf 30 Prozent mehr Radverkehr – Grund dafür dürfte eine Großbaustelle auf einer Parallelroute sein. Um je zwei Prozent sank der Radverkehr an der Straße des 17. Juni und am Paul-und-Paula-Uferweg in Rummelsburg.

Ein Grund für das Wachstum soll das Wetter sein: 2023 kann auch ungewöhnlich viel Regen zu der Delle geführt haben. Insgesamt lag der Radverkehr 2024 wieder auf dem Niveau von 2022. Eine detaillierte Auswertung der Zahlen will die Verwaltung im zweiten Quartal vorlegen.

Ausbau der Radinfrastruktur verschleppt

Beim Ausbau der Radwege hat der Berliner Senat seine Ziele auch 2024 deutlich verfehlt: Nur 23,3 Kilometer Radwege wurden fertig, Ziel waren 100 Kilometer. 2023 kam Berlin auf 23,2 Kilometer – vorgesehen waren 60 Kilometer. Besserung ist nicht in Sicht: Medienberichten zufolge plant der Berliner Senat, die Ausgaben für die Verbesserung der Radinfrastruktur von 6,5 Millionen auf 500.000 Euro zu kürzen.